Psalms 78

Text: Psalm 78,1-72 Der 78. Psalm heißt in seiner Überschrift: Eine Unterweisung Assaphs. Und das ist er auch, nämlich eine sehr lehrreiche Erzählung von dem Werk GOttes an dem Volk Israel, von seiner Ausführung aus Ägypten an, bis an die Zeit Davids, Es werden hierbei die Wohltaten, mit welchen GOtt immer seinem Volk zuvor gekommen ist, und ihr undankbares und ungläubiges Bezeugen dagegen so neben einander hingestellt, daß man sehe, wie gern sich GOtt an dem Glaube und Gehorsam verherrliche; wie Er aber auch die Ehre, die Ihm durch Unglauben und Ungehorsam entzogen wird, durch ernstliche Gerichte zu suchen wisse; wobei Er aber aller Versündigung ungeachtet, doch immer an seinen Bund mit ihren Vätern gedachte, und um deswillen sein Werk an ihnen nicht gelassen habe. Der Psalm selbst besteht hernach auch aus einem erwecklichen Eingang, darin das Volt zum Aufmerken aufgemuntert, und die Art und Absicht des Vortrags angerühmt wird, V.1-11. In der Welt redet man läppischer Weise von Neuigkeiten. Das Wort GOttes will gesunden Verstand geben durch alle Geschichten und Betrachtungen der vorigen Taten GOttes. Die Absicht auf die Kinder und Nachkommen, daß auch diese GOttes Bund erben und in seinen Wegen unterwiesen würden, spürt man gar oft im Wort GOttes, und Abraham wird schon daher als ein vertrauter Freund GOttes ausgezeichnet, weil er seinen Kindern und seinem Haus nach ihm befehlen würde, daß sie des HErrn Wege halten, 1Mose 18:19. Dergleichen Psalmen samt der fleißigen Vorlesung des Gesetzes, so bei dem Volk Israel beobachtet wurde, halfen dazu, daß ein junger Israelit schon bei Zeiten einen hinlänglichen Bericht und Begriff von dem haben konnte, was GOtt an ihre Väter hatte gelangen lassen. Nach diesem erwecklichen Eingang kommt nun eine ausführliche Abhandlung, darin die Wunder GOttes beim roten Meer, bei der Führung durch die Wolkensäule, bei dem Wasser aus dem Felsen gepriesen, und die ungläubige Verachtung alles dessen mit Ihren Ausbrüchen beschrieben wird, V.12-22. Ferner wie GOtt durch Verleihung von Brot und Fleisch an ihnen sich bewiesen habe, sie aber seinen Zorn noch weiter darunter gereizt haben, V.23-33.; ihre heuchlerische Buße in der Not, von der sie aber bald wieder abgewichen, GOtt aber seine fortwährende Gnade an ihnen nicht gelassen hat, V.34. Wie sie sich durch Vergessen der vorigen Taten GOttes, besonders seines starken Arms, womit Er sie aus Ägypten geführt, immer mehr verhärtet haben, daß sie durch alle Erweisungen GOttes bei der Einführung ins gelobte Land nicht zu gewinnen waren, V.40-64. Was GOtt nun durch David für eine neue Gnade habe aufgehen lassen, V.65-72. So lasset uns nun fürchten, daß wir die Verheißung, in seine Ruhe einzukommen nicht versäumen, und unser Keiner dahinten bleibe. So laßt uns nun Fleiß tun, einzukommen zu dieser Ruhe, auf daß nicht Jemand falle in dasselbige Exempel des Unglaubens, Heb. 4:1-11.
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